Glow

Roadtrip – Tag sieben – 13.09.2020

Morgens wenn die ersten Sonnenstrahlen auf das Zelt fallen, wenn es hell wird im Innern und sich leise Stimmen erheben, dann fühlt sich alles so friedlich an. So im Einklang. Das Ratschen von Reißverschlüssen ist zu hören, ein Stück neben uns plätschert Wasser. Ich öffne die Zelttür und schaue auf grüne Wiese und den vor uns liegenden See, seine spiegelglatte Oberfläche. Die dunklen Umrisse der Alpen erheben sich wie mächtige Krieger in den blauen Himmel, wachen über den See, behalten alles im Blick, wecken Ehrfurcht in den Menschen, die zu ihnen aufschauen. Das Morgenlicht lässt das taubefleckte Gras glitzern, wie eine Diamantwiese erstreckt es sich vor mir. Es ist ruhig, alles hier versprüht so eine Ruhe, so eine meditative Dynamik. Nach und nach krabbeln unsere Zeltnachbarn aus ihren Schlafplätzen. Ein gemurmeltes „Morgen.“, hallt über unsere kleine Ansammlung an Zelten. Kaffee wird gekocht, jeder kümmert sich behaglich um sein Frühstück. Die Morgensonne brennt auf unsern Rücken. Es geht um die einfachen Dinge. Um das Zwitschern der Vögel und Zirpen der Insekten. Um den sternenübersäten schwarzen Nachthimmel, wenn man nachts aus dem Zelt krabbelt, um den leichten Wind, der vom See herüberweht. Um den Tau, der sich morgens über alles wie eine weiche Decke gelegt hat und die Sonnenuntergänge auf dem Steg, die atemberaubenden Farben, den Geruch nach Zelt und Sonnencreme, das Gefühl des Schlafsacks auf der Haut und das Geräusch des Reißverschlusses. Um ihr Gesicht neben mir, wenn die ersten Sonnenstrahlen uns wecken und die starke Ruhe, die dieser Ort und die Menschen hier verströmen. Es geht um den leichten Sonnenbrand im Gesicht, wenn ich in den Spiegel schaue, die wirren Haare und dieses wilde Glänzen in den Augen. Um diesen Glow, den ich nicht wirklich beschreiben kann, aber der das Gesicht durch so viel frische Luft, Sonne, Bewegung und Natur leuchten lässt und den ich einfach liebe. Es geht um die einfachen Dinge. Um das Lächeln auf unsern Gesichtern, die Gespräche, die wir führen, während wir in unsern Campingstühlen sitzen und den Frieden, den wir dabei in uns spüren.

(1) Kommentar

  1. Ute sagt:

    Wow….genauso habe ich schon so oft gefühlt beim zelten. Ich spür es förmlich bei deinen Worten. DAS ist es was das übernachten im Zelt ausmacht….diese Nähe zur Natur ist nur im Zelt spürbar. Darum zieht es mich immer mal wieder ein paar Tage im Jahr auf einen Campingplatz.
    Ich bin unendlich dankbar, das wir dir diese Art des Übernachtens zeigen konnten und sich auch bei dir eine Liebe dazu entwickelt hat. Deine Mutsch

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